Freitag, 21. März 2008

Schottland (5): Unser täglich Brot

Den ersten Abend sind wir abends nach Inverness gefahren. Dort sind wir etwas durch die Stadt gestriffen und haben uns dann auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Kurze Zeit später fanden wir auch eins, gleich an dem wunderschönen Kanal gelegen. Von draußen sah das ganz gut aus. Eigentlich wollten wir auch nur was trinken. Nach langem Überlegen sind wir dann schließlich reingegangen. Der Oberkellner kam uns schon entgegen, führte uns an einen Tisch und nahm uns schon mal unsere Jacken ab. Wir guckten uns blöd an... setzten uns aber trotzdem an den Tisch, der total ordentlich gedeckt war. Der Kellner kam dann auch schon mit der Karte. Vorsichtig schauten wir rein... wohl war uns bei der Sache nicht mehr... Eigentlich nur was trinken, flüsterte Sebastian. Schon kam der Kellner wieder... diesmal mit einem Korb voll Brot... Uns wurde irgendwie mulmig... auch bei dem Blick in die Karte... Die Idee mit dem "Etwas-Trinken" wäre auch gegen unseren Geldbeutel gegangen... bei einem Glas Wein von umgerechnet 12 Euro...
Also was sollten wir tun. Wir wimmelten den Kellner immer wieder ab, indem wir weiter in der Karte schauten und uns flüsternd einen Fluchtplan überlegten. Sollten wir einfach gehen... sähe schon blöd aus... wäre allerdings unsere einzige Möglichkeit... Problem war nur, dass der werte Oberkellner unsere Jacke in irgendein Nebenzimmer geschafft hatte. Also Plan zurecht legen. Was sollten wir bzw. ich ihm erzählen... Dann waren wir drauf und dran einfach zu gehen. Und plötzlich, wie vereinbart, geht der Kellner in die Küche. Also: Aufspringen, Sebastian sucht in dem Nebenzimmer die Jacken... Tasche schnappen... und da kommt der Kellner wieder... "Sorry, it´s nothing for us..." und raus.... Geschafft!!!
Was jetzt kam dauerte noch mal fast eine Stunde. Wir fanden einfach kein gutes Restaurant. Überall passte irgendwas nicht... Dann entschieden wir uns für ein nettes Kleines genau am Kanal. Also rein, Treppe hoch... und wir standen in einem italienischen Restaurant... nicht das, wo wir eigentlich hin wollten, aber trotzdem ein sehr schönes... mit wunderschönem Blick auf die Burg von Inverness. Hier blieben wir also und ließen es uns schmecken.
Irgendwann kam Sebastian dann auf die Idee mal das Geld zu zählen... und wir waren zum zweiten Mal an diesem Tag überrumpelt... wir hatten nur noch 80 Pfund... und das am ersten Abend. Dabei waren für jeden Tag 50 Pfund eingeplant. Irgendwo hatten wir uns verrechnet, irgendetwas hatten wir verplant. Uns war schnell klar, wo das Geld hin war, wir sind das alles irgendwie falsch angegangen. Also fingen wir an zu planen, was wir machen sollten. Theoretisch waren wir am nächsten Tag pleite... Was sollten wir also anderes machen als auch unser letztes deutsches Geld zu tauschen. Wir nahmen es uns für den nächsten Tag vor. Und vor allem wollten wir nicht mehr Abendessen gehen... denn genau da lag unser Rechenfehler. Aber ob dieser Plan aufgeht oder ob wir die nächsten Tage total verhungert im Dorf rumlungern, erfahrt ihr in einem der nächsten Einträge.

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