Freitag, 7. März 2008

Mein Leben zu zweit... (1)

Ein altes Sprichwort sagt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Es stimmt. Wie ich wieder mal erfahren durfte.
Wir waren zum Skifahren. Vor ein paar Tagen hatte es geschneit. Super Pulverschnee auf dem gesamten Berg. Klasse Pisten. Doch Sebastian als Tiefschneefan kam irgendwann auf die Idee unbedingt einen Waldweg langzufahren. Am Anfang war alles noch schön und ich hab mich langsam an den Tiefschnee gewöhnt. Ich bin sogar ein paar kleinere Hügel runtergekommen. Naja, für das erste Mal im Tiefschnee ist das schön toll.
Doch wie es kommen musste, hörte dieser Weg irgendwann mitten im Wald auf. Von dort führte nur noch eine Skispur weiter. Also doch nichts mit Wanderweg... Doch wir sind weiter gefahren. Dieser einsamen Spur gefolgt. Die Umgebung war auch wunderschön. Irgendwann sind wir an einer Berglichtung rausgekommen, mitten in der ruhigen Natur mit wunderschönem Blick auf die Alpen am Horizont bei dem super Sonnenschein. Doch auch dieser „Weg“ hörte irgendwann an einer einsamen Berghütte auf. Die Wanderschilder, die dort standen, sagten uns gar nichts und es gab ab hier auch kein zurück mehr. Der einzige Ausweg der uns blieb, war ein vereister breiterer Weg, der nach unten führte und im Sommer sicher als Straße für die Hütte dient. Uns blieb also nichts übrig als diesen zu nehmen und zu hoffen, dass wir wieder dort rauskommen wo wir angefangen hatten. Diese „Straße“ ging dann ewig in Serpentinen nach unten. Immer wieder guckten Steine und Geröll aus dem gefrorenen Schnee heraus und man musste echt mit dem Fahren aufpassen. Nach einer Weile also, ein ganzes Stück weiter unten erreichten wir dann mal wieder ein Stück Wald, ohne jegliche Abzweigungen, die uns zurück führen konnten. Und dann ging das Übel erst recht los. Wir hatten einen tollen Wanderweg!!! gefunden. Also Langlauf mit Abfahrtsski. Die geraden Strecken gingen ja noch, doch irgendwann ging es auch stückchenweise bergauf. Sebastian ist immer schön vorneweg gefahren, doch ich bin an den Bergen verzweifelt. Schließlich hab ich an den Stücken immer meine Ski abgeschnallt und bin hoch gelaufen. So ging das eine ganze Weile durch den Wald. Bis es dann mal wieder in Serpentinen nach unten ging. Bis dahin hatte ich immer noch einen Funken Hoffnung, dass wir doch noch dort rauskommen, wo wir wollten. Doch als dann an der nächsten Lichtung ein riesiger See vor uns auftauchte, war alle Hoffnung verschwunden. Wir hatten uns verfahren. Wir würden nie zum Lift zurück kommen... Aber erst mal weiter nach unten. Vielleicht gab es ja doch noch eine Abzweigung. Doch vergebens. Im Tal erzählten uns dann ein paar Schneeschuhwanderer, wo wir weiter gehen könnten und in unserem Ort ankommen würden. Doch als wir uns auf den Weg machten, mussten wir nach 10 Metern auch schon wieder umkehren. Der Weg war total im Tiefschnee verschwunden. Zu gefährlich um uns aufs Geradewohl durch den Wald zu schlagen.
Uns blieb nur noch eine Möglichkeit. Wir mussten weiter runter ins Dorf an die Hauptstraße und erst mal schauen wo wir waren. Sebastian hatte zum Glück seine Schuhe dabei, ich konnte den ganzen Weg in Skischuhen zurücklegen... das war dann der Rest für mich. Ich war total fertig als wir die Straße erreichten. Sebastian hat dann versucht ein paar Autos anzuhalten, die uns mit nehmen könnten. Doch vergeblich. Kein Wunder, da wir ja mit Ski bepackt waren. Dann ist er schließlich ein Stück in den Ort gegangen und hat doch noch ein paar nette Snowboarder aufgetrieben, die uns sogar bis zum Lift mitgenommen haben.
Dann konnten wir schließlich doch noch ein paar Runden auf der Piste drehen...

Fazit: Die Tour durch den Tiefschnee war total toll und hat sich auf jeden Fall gelohnt. Doch was auch immer passiert, prüfe vorher lieber ob es wirklich ein Waldweg ist oder nicht, sonst findest du dich irgendwo in fremden Gefilden 4 km vom Skilift wieder... und dann komm mal wieder zurück...

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