Montag, 24. März 2008

Schottland (8): Auf dem See...

Unser Plan für den letzten Tag war, eine der Wanderrouten von Fort Augustus aus zu gehen. Doch zuvor wollten wir noch eine Runde auf dem See drehen. Mit dem "weltberühmten" Nessie Hunter, der hier im Dorf losfuhr. Ein kleines nettes Boot das Passagiere über den See befördert. Doch wie waren wir enttäuscht als wir hören mussten, dass der Nessie Hunter in der Nebensaison nicht fährt... Was sollten wir tun. Doch da gabs noch ein anderes Unternehmen, dass Bootstouren anbot. Allerdings sehr weit außerhalb des Ortes. Vielleicht erwischt ihr ja noch einen Bus dorthin, meinte der Verkäufer, dem wir die Bootsfahrt abkaufen wollten. Also los zur Bushaltestelle... Gut, der nächste Bus fuhr erst in einer Stunde. Da könnten wir es also noch mal auf der Bank versuchen und etwas Geld tauschen. Dort angekommen, hatte die tatsächlich auf... Ich würde gern Geld tauschen... eine unverständliche Antwort... wie bitte... keine Ahnung was sie gesagt hat, so einen schlimmen Dialekt hab ich noch nie gehört... ich hab nur irgendwas verstanden, was sich wie Post anhörte. Also ab zur Post. Können wir hier Geld tauschen. Natürlich wie viel. Und so tauschten wir noch mal 50 Euro, in der Hoffnung, dass das reicht. Schottland ist schon ein nettes Land: Geld tauschen in der Bank verboten... geht lieber in die Post...

Also zurück zur Bushaltestelle und ab zum Clansman Harbour.

Hier außerhalb war wirklich nur ein winziger Hafen, ein Hotel und ein riesiger Souveniershop. Wir kauften unsere Tickets und hatten noch eine Stunde Zeit. Was sollten wir nur machen. Wir schossen ein paar Fotos und liefen dann im Shop auf und ab, ohne was zu kaufen.
Dann ging es endlich los. Es war richtig toll. Anfangs noch bisschen bewölkt, aber dann schien die Sonne. Es war total schön, alles mal vom Wasser aus zu betrachten.

Die Ufer sind wirklich wenig bebaut. Die Leute schienen eine wahnsinnige Angst vor Nessie gehabt zu haben. Straßen gibt es auch nur auf einer Seite des Sees. Die Aussicht war toll. Wir fuhren bis Urquhart Castle und konnten uns die Ruine nun mal vom Wasser aus betrachten.

Dann gings auch schon wieder zurück. Wir überfuhren auch die tiefste Stelle des Sees... 210 Meter tief. Kurz vorm Hafen sahen wir dann einen Bus auf der Straße vorbei fahren. Er fuhr auch noch in unsere Richtung. Na toll... hat ja wieder super gepasst, davon abgesehen, dass hier Busse maximal nur jede Stunde fahren... Wir sind also wieder in das Hotel um zu fragen, wann denn der nächste fährt... ja gut, da hatten wir mal wieder haufen Zeit... Diesmal anderthalb Stunden. Doch was sollten wir hier anfangen. Hier gab es doch nichts. Wir gingen also bisschen auf dem Parkplatz umher und fanden schließlich ein paar Wanderwege. Wunderschöne sogar. Also beschlossen wir erst einmal hier zu bleiben und hier zu wandern und später nach Fort Augustus zu fahren.
Die Wege führten den Berg hinauf genau am See entlang. Wir hatten also immer einen wunderschönen Blick auf Loch Ness.

Und es wurde noch besser. Irgendwann zweigte der Weg dann in die Dickichte des Waldes ab. Aber wir fanden einen tollen Pfad der nach oben führte. Wieder wunderbar wie im Märchenwald. Doch wo er endete war nicht toll. Wir fanden uns auf der Spitze des Berges wieder. Total gerodet. Überall lagen gefällte Bäume. Nicht wirklich schön. Wir fanden leider auch keinen anderen Weg den wir gehen konnten. Also wieder den Pfad zurück. Dann sind wir noch eine kurzen Rundweg gelaufen. Sebastian hat versucht auf einer Böschung einen ausgeschilderten Aussichtspunkt zu finden, der aber anscheinend überhaupt nicht existierte. Dann sind wir wieder zurück. Nicht den gleichen Weg, doch dieser war genauso schön. Und immer hatten wir Loch Ness im Blick.
Beim Hotel angekommen, haben wir noch mal nachgefragt, wann den der nächste Bus fährt. Die Antwort lautete: Eigentlich müsste er jetzt kommen. Also sind wir losgerannt. Ob wir ihn wirklich noch gekriegt haben, erfahrt ihr im nächsten Eintrag.

Sonntag, 23. März 2008

Schottland (7): Eine Insel mit tausend Bergen...

... und einer davon gehörte uns. Sieht er nicht toll aus...

Nach unser Wanderbeschreibung hätte ich nicht mit so was gerechnet... das ist schon eine Herausforderung...
Leider begann dieser Wanderweg diesmal nicht bei uns im Ort, sondern in einem abgelegenen Örtchen wo nur drei Busse am Tag hinfahren... und der einzige am Morgen ging wirklich zu früh. Wir waren uns auch nicht mehr sicher wie weit es bis in den Ort war... aber wir beschlossen den Weg dorthin in unsere Wanderung einzubeziehen. Leider waren es 7 km. Und diese zogen sich auch noch mit einer wahnsinnigen Steigung nach oben. Doch auf der Spitze angekommen, wurden wir dann irgendwann mit einem wundervollen Blick auf die Highlands belohnt... Damit hätten wir nun nicht gerechnet... es war wirklich toll...

Und im Hintergrund dieser eine Berg... Noch ahnte keiner von uns, dass er bald uns gehören würde.
Die Straße zog sich allerdings noch lang hin... bis wir endlich dieses kleine Örtchen erreichten, was man fast übersehen hätte... nur Aufmerksam gemacht durch die Töpferei an der unsere eigentliche Wanderung begann.
Der Weg der jetzt kam, führte wieder durch wundervolle moorige und moosbewachsene Wälder mit kleinen Bächen... durch tolle Märchenwälder.

Bis... ja, bis dann plötzlich die Birken lichter wurden und sich vor uns nur noch eine endlose Fläche mit Heidekraut erstreckte. Wir hatten die Baumgrenze erreicht.


Und die Wege wurden nicht besser... Hier ähnelten sie wirklich einem Flusslauf... und es war schwierig über die Steine zu hüpfen und nach oben zu kommen. Aber warum nicht, normal ist auch langweilig... So kamen wir schließlich immer höher und hatten immer besseren Ausblick auf die Umgebung in der wir uns befanden. Langsam wurde hinter uns auch wieder Loch Ness sichtbar und dahinter noch höhere, noch schönere, mit noch mehr Schnee bedeckte Berge der Highlands.


Und vor uns wurde alles noch grauer und trister, wir näherten uns dem Bergkamm. Dort angekommen, mussten wir einen riesigen Zaun über eine Leiter überqueren und hatten einen tollen Blick auf das Hochland das uns umgab. Da war nichts, nichts außer Heidekraut... es sah aus wie eine Wüste aus Heidekraut... einfach Wahnsinn... es war ein tolles Bild... da überleben nur noch die durchsetzungsfähigsten Pflanzen...

Weiter gings also entlang des Kammes, immer weiter auf die Schneegrenze zu. Hier bestand nur noch alles aus Heidekrautwiesen und Wasser. Es wurde irgendwie immer nässer. Und langsam begannen meine Füße auch wieder Feuchtigkeit zu spüren... aber was solls... daran konnte ich im Moment auch nicht ändern. Wir kamen dem ersten Berggipfel immer näher... die Aussicht wurde immer besser. Auf der einen Seite nur graue Wüste auf den Gipfeln der Berge, auf der anderen Loch Ness und dahinter schneebedeckte Berge...

Es dauerte noch eine ganze Weile bis wir die ersten Schneefetzen erreichten... und hatten somit auch die Schneegrenze hinter uns gelassen. Und da überfiel uns auch schon der erste Schneesturm.... wirklich böse... doch wir kämpften uns weiter nach vorn. Und erreichten den nächsten Gipfel... Dort genossen wir mal wieder die wundervolle Aussicht zwischen den Wolken.
Sebastian wollte immer weiter nach oben... wollte den Gipfel im Schnee erreichen. Doch mir fehlte langsam die Kraft... vor allem im Anbetracht die ganze Strecke wieder zurück zu müssen. Außerdem fing mittlerweile auch mein zweiter Fuß an nass zu werden... Doch der Gipfel stand vor uns... tief mit Schnee bedeckt... Eigentlich nicht mehr weit... er wartete nur auf uns... Irgendwann überwand ich mich dann und legte auch die letzten Meter des Aufstiegs durch dichten Schnee zurück. Oben überflog den Gipfel dann gleich mal eine Wolke und wir standen wieder im Schneesturm. Doch wir hatten es geschafft... wir hatten diesen Berg bezwungen... wir standen 700 Meter über dem Meeresspiegel und betrachteten im Schneesturm die weiten Ausläufer von Loch Ness... einfach ein tolles Gefühl... und ein toller Ausblick.

Langsam kehrte auch meine Kraft wieder zurück und wir begannen den Abstieg. Zurück durch den Schnee, die nassen Heidekrautwiesen und den steinigen Weg. Meine Schuhe hatten mittlerweile total ihren Nässeschutz aufgegeben... ich spürte richtig wie das Wasser an meinen Füßen entlang floss. Doch es störte mich nicht... mittlerweile hatte ich mich dran gewöhnt (ich bin nachher nicht mal krank geworden..). Weiter gings durch den wunderschönen Märchenwald und das Moor zurück zur Straße. Die 7 km in unser Dorf standen uns noch bevor. Immer mehr spürte ich meine Beine, immer mehr fehlte mir die Kraft. Doch ich hielt durch... und der Blick auf den bezwungenen Berg gab neuen Mut. Langsam wurde es dunkel... und wir schlichen immer weiter unserer Unterkunft entgegen... Ich muss sagen, ich hab meine Beine noch nie so doll gespürt...
Doch gelohnt haben sich diese total anstrengenden 25 km auf jeden Fall... wir haben unseren ersten schottischen Berg erklommen und hatten einen wundervollen Ausblick auf Loch Ness und die Ausläufer der Highlands...

Ausgaben heute: 10 Pfund (für Einkäufe fürs Abendessen)

Samstag, 22. März 2008

Schottland (6): überall Wasser...

Wir sind also am morgen erst einmal zur Bank of Scottland um Geld zu tauschen. Doch wie sollte es auch anders sein. Die Bank hat nur an zwei Tagen in der Woche auf. Und wir hatten keinen von beiden erwischt...


Für heute hatten wir eine Wanderung zu einem Wasserfall geplant, die wir im Internet recherchiert hatten. Eigentlich sehr präzise beschrieben... hofften wir zumindest. Los gings sogar bei uns im Ort. Die Wanderung ging vorbei an riesigen Mammutbäumen, die uns den Weg wiesen...





weiter durch wunderschöne Birkenwälder oder durch dunkle vermooste Bäume.

Hier bekamen wir erst so richtig mit, was Schottland im März eigentlich bedeutet. Es gab immer wieder Regenschauer. Das beste daran war jedoch, dass durch den Wind die Wolken auch in Windeseile wieder weg waren. Dann schien wieder für längere Zeit die Sonne. Das war echt praktisch... zumal es immer nur kurze Schauer waren. Naja, und von den Wegen mal ganz abgesehen... Es gab da echt Teile, die sehr durchnässt waren. Sehr viel Wasser, sehr viel Matsch... und ich war die Erste, die den Weg ausgemessen hat... und im Matsch gelandet ist. Hier die Unglücksstelle... ;-)

also nicht nur nasse Schuhe... die bei der Tour nicht lange durchhielten, sondern auch noch nasse Hosen... Doch was solls, das gehört einfach dazu... Dafür sind wir ja nach Schottland gefahren. Aber es kann auch noch schlimmer kommen, wie ich am nächsten Tag feststellen musste...
Unsere Tour ging als erstes hinauf auf einen Felsvorsprung mit wunderschönem Blick auf unser Dorf und Loch Ness. Hier verbrachten wir einige Zeit mit dem tollen Ausblick... bis der nächste Regen kam...

Dann gings weiter über matschige und feuchte Wege... entlang an Feldern und Wäldern... bis zu einer Stelle an der uns unsere Beschreibung irgendwie in die Irre führen wollte... Wir wussten nicht mehr so richtig, welchen Weg wir denn nehmen sollten... Doch wie auf Bestellung kam uns da plötzlich ein Hund entgegen, gefolgt von einer sehr hilfsbereiten Schottin... ja wer glaubt da nicht an Zufälle... Jedenfalls konnte sie uns gut helfen und wir waren sicher alles richtig verstanden zu haben. Zumindest stimmte das wieder einigermaßen mit unserer Beschreibung überein.
Natürlich durfte eins auf dieser Wanderung nicht fehlen. Und das war der Besuch einer Schafherde... Aber irgendwie waren die niedlichen Tiere damit nicht einverstanden... jedenfalls liefen sie immer weg... bis auf eins...

aber das wollte dann auch nicht mehr.

So erreichten wir dann die kleine Straße, die noch weiter hinauf zu dem Wasserfall führte. Aber irgendwie verfinsterte sich der Himmel diesmal ganz schön. Und wir waren prompt an unserem Ziel angekommen, da ging auch schon der Wolkenbruch los. So verbrachten wir also 15 wundervolle Minuten zu zweit unter einem Regenschirm... und konnten in Ruhe den Wasserfall betrachten... 
Der Rückweg war ruhig und angenehm und wir erreichten ohne große Zwischenfälle unsere Unterkunft.
Abends haben wir dann einen kleinen Supermarkt aufgesucht, der hier eher an einen Tante-Emma-Laden erinnert. Dort haben wir uns gut eingedeckt, denn wir wollten heut ja nicht schon wieder Abendessen gehen. Das Weißbrot in Schottland ist jedenfalls echt gut...

Ausgaben heute: 10 Pfund

Freitag, 21. März 2008

Schottland (5): Unser täglich Brot

Den ersten Abend sind wir abends nach Inverness gefahren. Dort sind wir etwas durch die Stadt gestriffen und haben uns dann auf die Suche nach einem Restaurant gemacht. Kurze Zeit später fanden wir auch eins, gleich an dem wunderschönen Kanal gelegen. Von draußen sah das ganz gut aus. Eigentlich wollten wir auch nur was trinken. Nach langem Überlegen sind wir dann schließlich reingegangen. Der Oberkellner kam uns schon entgegen, führte uns an einen Tisch und nahm uns schon mal unsere Jacken ab. Wir guckten uns blöd an... setzten uns aber trotzdem an den Tisch, der total ordentlich gedeckt war. Der Kellner kam dann auch schon mit der Karte. Vorsichtig schauten wir rein... wohl war uns bei der Sache nicht mehr... Eigentlich nur was trinken, flüsterte Sebastian. Schon kam der Kellner wieder... diesmal mit einem Korb voll Brot... Uns wurde irgendwie mulmig... auch bei dem Blick in die Karte... Die Idee mit dem "Etwas-Trinken" wäre auch gegen unseren Geldbeutel gegangen... bei einem Glas Wein von umgerechnet 12 Euro...
Also was sollten wir tun. Wir wimmelten den Kellner immer wieder ab, indem wir weiter in der Karte schauten und uns flüsternd einen Fluchtplan überlegten. Sollten wir einfach gehen... sähe schon blöd aus... wäre allerdings unsere einzige Möglichkeit... Problem war nur, dass der werte Oberkellner unsere Jacke in irgendein Nebenzimmer geschafft hatte. Also Plan zurecht legen. Was sollten wir bzw. ich ihm erzählen... Dann waren wir drauf und dran einfach zu gehen. Und plötzlich, wie vereinbart, geht der Kellner in die Küche. Also: Aufspringen, Sebastian sucht in dem Nebenzimmer die Jacken... Tasche schnappen... und da kommt der Kellner wieder... "Sorry, it´s nothing for us..." und raus.... Geschafft!!!
Was jetzt kam dauerte noch mal fast eine Stunde. Wir fanden einfach kein gutes Restaurant. Überall passte irgendwas nicht... Dann entschieden wir uns für ein nettes Kleines genau am Kanal. Also rein, Treppe hoch... und wir standen in einem italienischen Restaurant... nicht das, wo wir eigentlich hin wollten, aber trotzdem ein sehr schönes... mit wunderschönem Blick auf die Burg von Inverness. Hier blieben wir also und ließen es uns schmecken.
Irgendwann kam Sebastian dann auf die Idee mal das Geld zu zählen... und wir waren zum zweiten Mal an diesem Tag überrumpelt... wir hatten nur noch 80 Pfund... und das am ersten Abend. Dabei waren für jeden Tag 50 Pfund eingeplant. Irgendwo hatten wir uns verrechnet, irgendetwas hatten wir verplant. Uns war schnell klar, wo das Geld hin war, wir sind das alles irgendwie falsch angegangen. Also fingen wir an zu planen, was wir machen sollten. Theoretisch waren wir am nächsten Tag pleite... Was sollten wir also anderes machen als auch unser letztes deutsches Geld zu tauschen. Wir nahmen es uns für den nächsten Tag vor. Und vor allem wollten wir nicht mehr Abendessen gehen... denn genau da lag unser Rechenfehler. Aber ob dieser Plan aufgeht oder ob wir die nächsten Tage total verhungert im Dorf rumlungern, erfahrt ihr in einem der nächsten Einträge.

Schottland (4): Eine Ruine am See

Wir hatten es geschafft. Endlich konnten wir die Weite und die Faszination von Loch Ness bewundern. Echt ein gigantischer See...


Nach einer ganzen Weile hatten wir es dann auch endlich zu Urquhart Castle geschafft... eine alter gesprengte Burg. Total fazinierend. Hier ein paar Impressionen....


Mittwoch, 19. März 2008

Schottland (3): Wege...

Gegen unsere Vorstellungen befand sich der Ort nun doch etwas weiter vom See entfernt als wir gedacht hatten. Also machen wir uns auf Loch Ness zu suchen. Die ungefähre Richtung kannten wir. Nach einmaligem Nachfragen, kamen wir zu einem kleinen netten Wald. Dachten wir zumindest. Am Anfang stand ein Hinweisschild mit Wegbeschreibungen. Es gab nur drei Wege. Das merken wir uns, dachten wir noch so und marschierten los. So etwas tolles hatten wir noch nie gesehen. Der Wald war wirklich einzigartig... Er war nicht wirklich nett... er sah so ziemlich gruselig aus...


Und das wuchs dort:

(Vorsicht beißt..)

Irgendwann erreichten wir ein Flussufer, jenes Flusses der schon die ganze Zeit neben uns floss. Dort schien der Weg auf einmal zu enden. Genau da, wo sich die zwei Flüsse trafen. Wir schauten uns da eine Weile um und gingen wieder zurück um nach einer Abzweigung zu schauen. Fanden auch eine und siehe da, einen Hinweispfahl. Den hatten wir vorher großzügigerweise übersehen... Also ging es weiter. Der Wald wechselte mal zwischen gruselig und Märchenwald...

...und irgendwann standen wir wieder an einem Flussufer. Diesmal hatten wir uns mit Absicht gegen das Schild gewendet, aber gebracht hat es auch nichts. Außer ein paar toller Fotos. Dann gings wieder auf dem markierten Weg weiter. Doch dann... nach einer Wegkreuzung... ich glaubte meinen Augen nicht... diesen umgekippten Baum kannte ich... Wir waren wieder am Anfang... Sind den Hinweisschildern also falschherum gefolgt ohne auch nur einmal an dem See vorbei gekommen zu sein... Also noch mal zum Anfang des Waldes, noch einmal die Karte anschauen... Doch da ging ein Weg zu Loch Ness. Zwar nur ein gestrichelter, ein kleiner Pfad. Doch da war einer. Also wo mussten wir lang. Am besten dem Flusslauf folgen, wie wir es schon getan hatten. Dann über den anderen Fluss drüber und über den Pfad zu dem See. Ja da kommen wir drüber, da war gar nicht tief, meinte Sebastian. Also noch mal los. An dem Flusslauf lang bis zu dem besagten Ufer. Dort suchten wir eine Weile. Und dann... irgendwann... ergab sich in allem ein Sinn. Das war die Ursache aller Probleme:


Nach uns die Sinnflut... Da lagen ein paar Bäume im Wasser. Doch was fehlte, war eine Brücke. Irgendein Hochwasser, eine Flut, irgendetwas musste die Brücke mitgerissen haben. Es war nichts mehr von ihr übrig... außer den eingegrabenen Balken...
Sebastian wollte natürlich unbedingt da rüber und untersuchte schon das ganze Ufer. Es gab leider keine Möglichkeit irgendwie über die umgestürzten Bäume nach drüben zu kommen. Sebastian wollte schon barfuss den Fluss durchqueren... doch dafür war es eindeutig zu tief... wie ich ihn dann überzeugen konnte.
Also was sollte man machen. Schweren Herzens mussten wir diesen unglückseeligen Ort verlassen ohne auch nur einen Blick auf Loch Ness geworfen zu haben.
Doch der Wald war echt toll... schön gruselig... die richtige Atmosphäre für Loch Ness.... Hier noch mal von oben...


Also entschlossen wir uns danach Urquhart Castle aufzusuchen. Eine Burgruine am See. Ganz hier in der Nähe gelegen. Wir marschierten los. Und nach einer ganzen Weile konnten wir dann endlich Loch Ness sehen....

Dienstag, 18. März 2008

Schottland (2): Am Anfang stehen immer die Meteorologen

Unser letzter Tag in der Firma. Wir sind gerade dabei unsere tägliche Wettersendung aufzuzeichnen. Da stürmt plötzlich unser diensthabender Meteorologe herein. „Was ihr wollt nach England fahren! Bei dem Wetter!“ Und nun mussten wir uns anhören, dass über Großbritannien gerade ein Sturmtief topt. Erst glaubten wir ihm nicht. Ein Sturmtief. Wir haben doch nichts gehört. In keinen Nachrichten. Doch schon saßen wir auch schon am Rechner und versuchten zu recherchieren. Sebastian war dabei die Satellitenbilder, die in unserer Sendung gezeigt werden, zu entschlüsseln. (wir hatten uns irgendwie noch nie wirklich damit beschäftigt...) Und tatsächlich. Die dunkle Wolke über den britischen Inseln sah wirklich nicht gut aus. Doch was solls, wir ließen uns davon nicht abbringen. Nicht mal Johanna sollte unsere Pläne durchkreuzen. So fuhren wir also frohen Mutes und mit etwas mulmigem Gefühl im Bauch los. Die Bahnstreiks wurden ja zum Glück abgesagt und so brauchten wir uns darüber auch keine Gedanken mehr zu machen.
Doch am Flughafen kam dann die Überraschung. Unser Flug hatte Verspätung. Die nach uns waren alle gestrichen. Vor uns war noch einer. Also an die Info. Vielleicht konnte man noch was machen. Und tatsächlich wurden wir auf den früheren Flug umgebucht und konnten so ungestört Inverness erreichen. Von dem Sturm war zum Glück nichts weiter zu merken. Nur ein einziger Blitzeinschlag...
Dann noch 40 Minuten vom Flughafen in unser Dorf und wir hatten es geschafft...

Hier schon mal ein paar erste Impressionen:




und so sieht ein leckeres schottisches Frühstück aus:

Montag, 17. März 2008

Schottland... (1)

So, nun waren wir 5 Tage in Schottland und haben Loch Ness unsicher gemacht. Die besten, lustigsten und unglaubwürdigsten Geschichten könnt ihr hier in den nächsten Tagen lesen. Also viel Spaß!!

Freitag, 7. März 2008

Mein Leben zu zweit... (1)

Ein altes Sprichwort sagt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Es stimmt. Wie ich wieder mal erfahren durfte.
Wir waren zum Skifahren. Vor ein paar Tagen hatte es geschneit. Super Pulverschnee auf dem gesamten Berg. Klasse Pisten. Doch Sebastian als Tiefschneefan kam irgendwann auf die Idee unbedingt einen Waldweg langzufahren. Am Anfang war alles noch schön und ich hab mich langsam an den Tiefschnee gewöhnt. Ich bin sogar ein paar kleinere Hügel runtergekommen. Naja, für das erste Mal im Tiefschnee ist das schön toll.
Doch wie es kommen musste, hörte dieser Weg irgendwann mitten im Wald auf. Von dort führte nur noch eine Skispur weiter. Also doch nichts mit Wanderweg... Doch wir sind weiter gefahren. Dieser einsamen Spur gefolgt. Die Umgebung war auch wunderschön. Irgendwann sind wir an einer Berglichtung rausgekommen, mitten in der ruhigen Natur mit wunderschönem Blick auf die Alpen am Horizont bei dem super Sonnenschein. Doch auch dieser „Weg“ hörte irgendwann an einer einsamen Berghütte auf. Die Wanderschilder, die dort standen, sagten uns gar nichts und es gab ab hier auch kein zurück mehr. Der einzige Ausweg der uns blieb, war ein vereister breiterer Weg, der nach unten führte und im Sommer sicher als Straße für die Hütte dient. Uns blieb also nichts übrig als diesen zu nehmen und zu hoffen, dass wir wieder dort rauskommen wo wir angefangen hatten. Diese „Straße“ ging dann ewig in Serpentinen nach unten. Immer wieder guckten Steine und Geröll aus dem gefrorenen Schnee heraus und man musste echt mit dem Fahren aufpassen. Nach einer Weile also, ein ganzes Stück weiter unten erreichten wir dann mal wieder ein Stück Wald, ohne jegliche Abzweigungen, die uns zurück führen konnten. Und dann ging das Übel erst recht los. Wir hatten einen tollen Wanderweg!!! gefunden. Also Langlauf mit Abfahrtsski. Die geraden Strecken gingen ja noch, doch irgendwann ging es auch stückchenweise bergauf. Sebastian ist immer schön vorneweg gefahren, doch ich bin an den Bergen verzweifelt. Schließlich hab ich an den Stücken immer meine Ski abgeschnallt und bin hoch gelaufen. So ging das eine ganze Weile durch den Wald. Bis es dann mal wieder in Serpentinen nach unten ging. Bis dahin hatte ich immer noch einen Funken Hoffnung, dass wir doch noch dort rauskommen, wo wir wollten. Doch als dann an der nächsten Lichtung ein riesiger See vor uns auftauchte, war alle Hoffnung verschwunden. Wir hatten uns verfahren. Wir würden nie zum Lift zurück kommen... Aber erst mal weiter nach unten. Vielleicht gab es ja doch noch eine Abzweigung. Doch vergebens. Im Tal erzählten uns dann ein paar Schneeschuhwanderer, wo wir weiter gehen könnten und in unserem Ort ankommen würden. Doch als wir uns auf den Weg machten, mussten wir nach 10 Metern auch schon wieder umkehren. Der Weg war total im Tiefschnee verschwunden. Zu gefährlich um uns aufs Geradewohl durch den Wald zu schlagen.
Uns blieb nur noch eine Möglichkeit. Wir mussten weiter runter ins Dorf an die Hauptstraße und erst mal schauen wo wir waren. Sebastian hatte zum Glück seine Schuhe dabei, ich konnte den ganzen Weg in Skischuhen zurücklegen... das war dann der Rest für mich. Ich war total fertig als wir die Straße erreichten. Sebastian hat dann versucht ein paar Autos anzuhalten, die uns mit nehmen könnten. Doch vergeblich. Kein Wunder, da wir ja mit Ski bepackt waren. Dann ist er schließlich ein Stück in den Ort gegangen und hat doch noch ein paar nette Snowboarder aufgetrieben, die uns sogar bis zum Lift mitgenommen haben.
Dann konnten wir schließlich doch noch ein paar Runden auf der Piste drehen...

Fazit: Die Tour durch den Tiefschnee war total toll und hat sich auf jeden Fall gelohnt. Doch was auch immer passiert, prüfe vorher lieber ob es wirklich ein Waldweg ist oder nicht, sonst findest du dich irgendwo in fremden Gefilden 4 km vom Skilift wieder... und dann komm mal wieder zurück...