Dienstag, 24. Juni 2008

Abenteuer pur

Wir schreiben den 20. Juni 2008. Der ganze Wald ist voll von braunen vertrockneten Laubblättern. In ein paar Metern liegt der erste Schnee. Ja, wir sind immer noch in Deutschland und Mitten im Sommer. Naja, aber auf rund 1200 Metern Höhe.
Wir hatten diesmal beschlossen eine richtig tolle Klettertour zu machen. Also machten wir uns auf nach Ehrwald in die Zugspitz Arena.
Es sollte einiges auf mich zukommen, darauf war ich gefasst. Doch es sollte das noch übersteigen. Angefangen hat alles mit einem netten kleinen Waldweg, der dann immer steiler und felsiger wurde. Dort lag dann auch der ganze Wald noch voller Laubblätter. Und immer wieder hatten wir die Zugspitze im Blick und wir sahen zunehmens wie wir an Höhe gewannen. Irgendwann, schon ziemlich erschöpft, erreichten wir schließlich die Baumgrenze. Und der Weg wurde immer schlimmer. Jetzt mussten wir das nächste Stück über ein Geröllfeld bewältigen. Ein riesiger Steinschlag mitten in den Bergen und wir mussten da durch, bzw. da hoch.

Doch mit Geduld und Trittsicherheit kam man gut vorran und wir erreichten dann auch das Plateau, von wo man einen super Blick auf die Zugspitze und hinunter ins Tal auf Ehrwald hatte.

Dann stand uns das schlimmste Stück bevor. Oder besser gesagt mir, denn Sebastian ist den Weg schon mal gegangen. Wir mussten die steile Felswand hinauf. Über Felsen klettern und schmale Wege begehen, und immer den Blick auf die Schlucht, die mindestens 600 m in die Tiefe führte... ja, das erste Stück war echt nicht lustig, wenn einem da so Gedanken kommen, was passieren könnte, wenn man wirklich abrutschen sollte... Unvorstellbar... Doch wenn man langsam und mit Bedacht vorwärts geht, kommt man gut vorran. Teilweise waren auch Drahtseile gespannt um einen besseren Halt zu bekommen. Doch alles in allem war es ein toller und aufregender Weg. Man sollte nur vermeiden als zu oft nach unten zu schauen...

Und oben angekommen, war die Landschaft noch viel toller. Grüne Wiesen mit Blümchen, dazwischen ein paar Felsen und rundherum die riesigen Berge. Wunderschön... Viel besser wurde es dann auch nach einigen Metern, als wir den Bergsee erreichten. Schönes blaues Wasser umhüllt von riesigen Bergen und im Hintergrund die Zugspitze. Ein toller Platz um erst einmal Pause zu machen.

Der Rückweg war etwas länger, dafür aber nicht so steil. Er führte uns über größere Wege zur Ehrwalder Hütte. Unterwegs konnten wir noch einen Schaftransport beobachten. Ein normaler LKW aus denen fast 50 Schafe gerannt kamen. Der Trick dabei war, dass es mehrere Stockwerke und eine Art Fahrstuhl in dem Fahrzeug gab. Einfach unvorstellbar.
Erstaunlich sind auch die ganzen Ameisen, die es da in den Bergen gibt. Da sieht man fast aller drei Meter irgendwo im Wald eine Ameisenhaufen stehen. Ich hab einen gefunden, der war fast so groß wie ich.
An der Ehrwalder Hütte angekommen, liefen dann ein paar Pferde frei herum. Total zutraulich. Sie ließen sich sogar einfach so streicheln. Irgendwie kamen wir dann auf die Idee, doch ein Foto von mir zu machen, wie ich auf dem Pferd sitze. Also suchten wir ein Pferd, das die ganze Zeit nur gegrast hatte und sich auch nicht wirklich bewegte als wir rankamen. Sebastian half mir hoch... und das blöde Pferd lief plötzlich los. Einen kurzen Moment konnte ich mich noch halten und dann sah ich den Erdboden auf mich zukommen... Da hab ich diese waghalsige Klettertour heil überstanden und dann falle ich vom Pferd. Echt lustig... Doch ich habs überlebt. Eine Schürfwunde am Arm und einige Prellungen am Hinterteil, ansonsten ist noch alles heil. Den Abstieg hab ich dann auch noch ohne Probleme geschafft. Total erschöpft erreichten wir schließlich den Zug und fuhren zurück.
Auf jeden Fall ein super abenteuerlicher Ausflug.

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